Gewinnungsgebiet Hailerer Aue mit Pumpstation

Das geförderte Rohwasser aus dem Wasserversorgungsgebiet Hailerer Aue ist ein ­hartes ­Wasser des Härte­bereiches 4, da das geo­logische Einzugsgebiet zum Großteil aus Zechstein ­besteht.
Es muss wegen seines natür­lichen Gehaltes an aggressiver Kohlen­säure nach gültiger Trinkwasser­ver­ordnung aufbereitet werden, um in den Versorgungsleitungen und Haus­installationen Korrosionserscheinungen zu vermeiden.

Das Gebäude der Pumpstation wurde 1928 als Kreisgruppenwasserwerk erbaut.

1982 über­nahmen die Stadtwerke Gelnhausen die ­An­lagen in der Hailerer Aue und sanierten diese ­komplett.

Wassergewinnungs­anlagen im Gewinnungs­gebiet „Hailerer Aue“:

Brunnen 1: 55,00 m tief
Brunnen 2: 10,80 m tief
Brunnen 3: 11,15 m tief
Brunnen 4: 26,10 m tief
Brunnen 5: 53,10 m tief

Der Brunnen 3 wurde wegen des Baus der Autobahn A66 ­außer Betrieb ­genommen.

Folgende unterschiedliche Funktionen sind in dem Gebäudekomplex realisiert:

A / Brunnen 2

In dem Gebäude ist der Brunnenkopf des Brunnen 2 integriert.

B / Mischbehälter

In diesem Anlagenteil kann das harte ­Wasser der Hailerer Aue mit weichem ­Wasser aus Gelnhausen zu mittelhartem Wasser gemischt werden.

C / Aufbereitungsanlage

Sowohl aus ­natürlichen Gründen als auch durch die Mischung unterschiedlicher ­Wässer mit verschiedenen Härte­graden wird ­aggressive Kohlensäure frei, die dem ­Wasser durch geeignete Aufbereitungstechniken zu entziehen ist. In der Pumpstation geschieht dies durch „Luft­ent­säuerung“ in einer sogenannten Profilblockkolonne. Hier rieselt das ­Wasser in einem dünnen Film im Gleichstrom mit Luft an zahlreichen senkrecht ein­ge­bauten, gewellten Kunststoffbahnen herab. Ein Gebläse unterstützt die Luftzufuhr. Dabei wird die Kohlen­säure an die Luft abgegeben, so dass sich das Wasser danach im Kalk-Kohlen­säure-Gleichgewicht be­findet und in das Trinkwassernetz eingespeist werden kann.

D / Sammelbehälter

Nach Durch­laufen der Aufbereitungsanlage wird das Wasser in einem 120 m³ fassenden ­Becken gesammelt, bevor es den einzelnen Verteil­pumpen zufließt.

E / Pumpstation

Im Keller des Ge­bäudes befinden sich unterschiedliche ­Pumpen, die das Wasser in die ver­schiedenen Versorgungs­bereiche transpor­tieren. Zuvor wird es mit einer UV-Ent­keimungsanlage ­desinfiziert.

Mittels eines Elektroschiebers wird die Befüllung des Hochbehälters Hailer und der Weitertransport nach Großenhausen und Lützel­hausen mit Wasser aus Gelnhausen von der Aufbereitungsanlage Blockhaus geregelt. Das Wasser aus der Hailerer Aue wird zur Mischanlage „Blockhaus“ in Geln­hausen gepumpt, wo es zur Aufhärtung des ­weichen Wassers aus dem Gettenbachtal dient. Weiter­hin wird eine vertraglich festgelegte Menge in den Hochbehälter Meerholz der Kreiswerke Hanau geliefert.

In Versorgungsnotsituationen bestehen Einspeisemöglichkeiten nach:

  • Ortslagen Hailer/Meerholz, Roth und Gelnhausen-Stadt
  • Ortsteile Altenhaßlau, Großenhausen und Lützelhausen (Gemeinde Linsengericht)