Wenn alle Brünnlein fließen …
Der Sommer 2018 war für die Stadtwerke Gelnhausen als Wasserversorger eine besondere Herausforderung.
Zwischen April und Oktober schien nahezu ununterbrochen die Sonne, Regentage gab es sehr wenige und die Temperaturen trieben allen Wasserlieferanten die Schweißperlen auf die Stirn. Zwischenzeitlich hat sich die Lage entspannt. Noch nicht ausgeglichen ist hingegen der Grundwasserspiegel, der während der Hitzeperiode an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gelangt ist.
Als alle Brünnlein flossen, betrug der sommerliche Tagesverbrauch im Versorgungsgebiet bis zu 10.800 m³ (normal sind ca. 7.800 m³). Jeder Bürger verbrauchte an Spitzentagen bis zu 205 Liter; normalerweise sind es etwa 120 Liter.
Trotzdem wurde der Mindestgrundwasserstand zu keiner Zeit unterschritten. Im Jahr 2018 hat ein feuchter Winter und ein ebenfalls regenreiches Frühjahr dafür gesorgt, dass die Stadtwerke bei den Wasservorräten in den Brunnen zwischen 10 und 160 Meter Tiefe und den Quellen aus dem Vollen schöpfen konnten. Dies half, um stets ausreichend Wasser vorzuhalten. Besondere Aufmerksamkeit widmen die Wasserexperten jetzt aber dem bevorstehenden Winter und dem Frühjahr 2019. Viel Regen wäre wünschenswert. Dazu eine ordentliche Schneedecke, die nur langsam abtaut und die Ressourcen so wieder ordentlich auffüllt. Schnell geht das nicht. Bis Regenwasser bis zu 160 Meter tief versickert, ist Geduld gefragt. Dass die aktuelle Situation gut gemeistert wurde, liegt auch an vorausschauenden Investitionen der Stadtwerke in das Rohrnetz, denn Sickerwasser durch
schlechte Leitungen gilt es auf jeden Fall zu vermeiden. Immerhin werden jährlich rund 300.000 Euro aufgewendet, um die Leitungen zu warten und gegebenenfalls instand zu setzen. Bedingt durch den prognostizierten Klimawandel bereiten die Stadtwerke sich auch darauf vor, neue Wassergewinnungsbereiche im Einklang mit Natur und Umwelt als Reserve zu erschließen.