Brunnen/Aufbereitungsanlage Eidengesäß

Der Brunnen Eidengesäß wurde in den Jahren 1954/55 bis auf eine Gesamttiefe von 105 m gebohrt. Dabei wurde eine Buntsandsteinschicht durchbohrt; der untere Bereich des Brunnens liegt im Zechstein. Diese unterschiedlichen geologischen Formationen führten bei diskontinuierlichem Betrieb zu Schwankungen im Härtegrad des Brunnenwassers. Hinzu kamen Trübungserscheinungen bei Förderunterbrechungen und bei Nutzung der vollen Ergiebigkeit des Brunnens.

Nachdem die Stadtwerke Gelnhausen den Brunnen im Jahr 1993 regeneriert hatten und einen kontinuierlichen Betrieb bei mittlerer Leistung einstellten, blieben die Härte stabil und die Trübungen aus.

1997 wurde in Wasseranalysen ein Anstieg der Parameter Mangan, Eisen und Arsen festgestellt, die auf die Geologie des Wassereinzugsgebietes zurückzuführen sind. Gemeinsam mit einem renommierten Institut für Wasserchemie wurde eine Wasseraufbereitung geplant, durch die dem Brunnenwasser o. g. Wasserinhaltsstoffe entzogen werden und das Trinkwasser anschließend wieder allen Anforderungen der Trinkwasserverordnung genügt.

Das Brunnenwasser wird zunächst über einen Oxidator geleitet und mit Sauerstoff angereichert. Danach wird das Mangan in einem mit Quarzkies gefüllten Filterkessel abgefiltert. Im zweiten Aufbereitungsschritt entfernt ein weiterer Filterkessel, der mit einem neuartigen eisenhaltigen Granulat (Gra Met ferlat) gefüllt ist, das Arsen aus dem Wasser. Die Vorteile dieses Materials gegenüber anderen Produkten zur Arsenentfernung liegen im trockenen Lieferzustand und in den mit Aktivkohle vergleichbaren, mechanischen und hydraulischen Eigenschaften.

Zuletzt wird dem Wasser in einem dritten quarzsandgefüllten Kessel das Eisen entzogen. Durch Differenzdruckmessung werden die Belastungen der einzelnen Filter festgestellt und im Bedarfsfall die Kessel rückgespült. Das Rückspülwasser wird in einem Auffangbecken gesammelt und der abgesetzte Schlamm durch ein Fachunternehmen abgesaugt und entsorgt.
Nachdem das Brunnenwasser komplett aufbereitet ist, wird es in der Zuleitung zum Hochbehälter Eidengesäß mit dem Wasser der Quellen in Eidengesäß gemischt und abschließend im Gebäude des Behälters entsäuert.